6.2 Automatische Raumvergabe

Aufgabe Nachdem Fachräume während der Erstellung des Stundenplans immer überprüft und belegt wurden, bleibt als Abschlussarbeit noch die Vergabe der Oberstufenkursräume und der eigentlichen Klassenzimmer.

Der hier beschriebene Programmteil ermöglicht die automatische Vergabe dieser Räume.

Außerdem bietet das Dialogfenster zahlreiche weitere Funktionalitäten im Kontext der Raumvergabe.
Aufruf Hauptmenüpunkt Räume - Automatische Raumvergabe
Grobablauf der Raumvergabe Empfehlenswert ist die folgende Reihenfolge, die auch der Nummerierung der Schalter entspricht:
  1. Einheiten in Stammräume verteilen
  2. Kopplungen in Stammräume
  3. Kurse in Kursräume
  4. Restliche Kursstufe
  5. Restliche Klasseneinheiten verplanen
  6. Suche nach Verbesserungen
Der 3. Schritt Kurse in Kursräume kann auch schon früher durchgeführt werden!

Jeder Schritt der automatischen Raumvergabe kann auf eine beliebige Menge von Klassen eingeschränkt werden. Klassen mit Klassenstufe 0 werden ohnehin nicht berücksichtigt, bei der Klassenraumvergabe werden nur echte Klassen, bei der Oberstufenkursraumvergabe nur Kursstufe berücksichtigt. Für diese Zwecke muss der Klassenfilter also nicht verändert werden.

Die jeweils vorgenommenen Raumvergaben werden protokolliert und können so nachvollzogen werden.

Innerhalb der einzelnen Schritte sind viele Einstellungen möglich. In der Regel wird man aber die voreingestellten Werte verwenden.
Einheiten in Stammräume Jeder Klasse kann in der Klassenliste der Grunddaten ein eigenes Klassenzimmer (Stammraum) zugeordnet werden.

Folgende Unterrichtseinheiten werden in diesem Schritt in den Stammraum gelegt:

  • Ungekoppelte Einheiten ohne Fachraumbedarf
  • Unterrichtseinheiten innerhalb von Kopplungen, die nur aus Schülern einer einzigen Klasse bestehen So haben z.B. Sn 6a rk oder Ko 8a Latein Vorrang vor Ki 6ab rk bzw. L 8ab Französisch.

Wird ein Teil einer Koppelklasse (Klasse mit mehreren Teilklassen) in einem Fachraum unterrichtet, so wird der andere Teil in den Stammraum gelegt.

Folgende Optionen sind möglich:

Einheiten aus anderen Räumen zurückholen wird man i.d.R. aktivieren, da evtl. im Vorfeld eine Klasse in einen Fremdraum gelegt wurde, wofür jetzt keine Notwendigkeit mehr besteht.

In der nachfolgenden Raumliste (Aus diesen ...) legt man ggf. Räume fest, bei denen eine Ausnahme von der vorstehenden Option gemacht wird.
Wurde beispielsweise der Geografieunterricht, der normalerweise keinen Fachraumbedarf hat, teilweise in den speziellen Fachraum 327 gelegt, dann soll er von dort nicht wieder in den Klassenstammraum zurückgeholt werden.

Die Einstellung Klassenleitung bei der Klassenstammraumvergabe bevorzugen sollte man in Grund-, Förder- und Mittelschulen aktivieren, in anderen Schularten eher nicht. Relevant ist die Einstellung ohnehin nur bei Kopplungen.
In Grund-, Förder- und Mittelschulen hat die Klassenleitung oft auch 'ihre' Materialien in 'ihrem' Klassenzimmer, SchülerInnen aus den Parallelklassen sind dann Gäste, selbst wenn sie die Mehrheit bilden. In Gymnasien und Realschulen hingegen überwiegt das Interesse, dass möglichst viele SchülerInnen im eigenen Klassenraum bleiben, die Rolle der Klassenleitung ist nicht so ausgeprägt.

Die Einstellung Fremde Klassen bei Bedarf aus dem Stammraum verdrängen sollte man aktivieren:
Bei Stundenplanumstellungen kann es passieren, dass eine Klasse, die vorher in einem Fachraum unterrichtet wurde, nun einen anderen Unterricht hat und in das eigene Klassenzimmer zurück sollte. Dieses wurde aber von einer anderen Gruppe benutzt, welche nun verdrängt werden muss.

Die Option Schülerzahl in Kopplungen beachten sollte man aktivieren, falls die Zahlen korrekt eingegeben sind und die Räume unterschiedliche Platzzahlen haben.

Die Liste der In Kopplungen bevorzugten Fächer wird mit einem Doppelklick bearbeitet. Derartige Fächer spielen dann eine Rolle, wenn eine Klasse mit mehreren Teilklassen keinen gemeinsamen Unterricht hat und beide Teilklassen einen Unterricht ohne Fachraumbedarf haben. Die hier aufgeführten Fächern werden dann bei der Klassenraumvergabe bevorzugt. Ansonsten wird diese Liste bei Kopplungen z.B. in Religion herangezogen.
Kopplungen in Stammräume Unterrichtseinheiten in Kopplungen ,denen auf Grund ihrer klassenübergreifenden Zusammensetzung im vorherigen Schritt noch kein Stammraum zugeordnet wurde, werden hier Räume zugewiesen. Es werden die Stammräume der Klassen verwendet, die an der Kopplung beteiligt sind. Die oben beschriebenen Einstellungen sind auch hier relevant. Gibt es mehr Gruppen als beteiligte Klassen, so bleiben Gruppen für die Restlichen Klasseneinheiten übrig.

Beispiel: Die Schüler einer Religionskopplung aus 5 Klassen sind auf 5 Gruppen (d.h. Lehrkräfte) verteilt; es können also die 5 Stammräume für die Verteilung dieser Gruppen verwendet werden.

Oberstufenkurse Die Verteilung der Kurse auf Oberstufenräume kann bereits in einem sehr frühen Planungsstadium erfolgen. Hier werden nur die Räume herangezogen, die als Kursräume gekennzeichnet sind.

Die ersten beiden Optionen entsprechen denen für Stammräume.

Wenn die Option Eignung der Räume für die Jahrgangsstufe beachten aktiviert ist, dann wird beachtet, ob diese in den in den Raumgrunddaten vorgesehehen Bereich fällt. Derartige Einschränkungen sind sinnvoll, wenn die Möblierung der Räume altersgemäß abgestuft ist.
Restliche Oberstufenkurse Die Raumvergabe für die Einheiten, die nicht in einem der Kursräume Platz fanden, sollte man vor den noch übrig gebliebenen Unterrichtseinheiten der anderen Klassen verplanen, falls in der Kursstufe häufiger Doppelstunden auftreten.
Restliche Klasseneinheiten Alle noch verbleibenden Stunden müssen in Fremdräume verlagert werden, die nach verschiedenen Kriterien ausgewählt werden können:

Schülerzahl in Kopplungen beachten:
Bei Stammräumen sollte man davon ausgehen können, dass Klassenstärke und Platzzahl des Stammraums zusammenpassen.
Bei der Verteilung der restlichen Stunden, sollte man die Schülerzahl nur beachten, wenn man auch die Gruppenstärken richtig eingegeben hat.

Möglichst einheitliche Räume verwenden:
Wenn diese Option aktiviert ist, wird versucht, für alle Stunden einer Einheit denselben Raum zu verwenden, was oft nicht vollständig möglich sein wird.

Eignung der Räume für die Jahrgangsstufen beachten: Wenn die Option aktiviert ist, dann wird beachtet, ob die Jahrgangsstufe der Unterrichtseinheit in den in den Raumgrunddaten vorgesehehen Bereich fällt.

Auf kurze Wege achten:
In der Raumliste der Grunddaten kann für jeden Raum dessen Lage durch eine Zahl (z.B. Stockwerk) beschrieben werden. Daraus wird eine Weglänge berechnet. Diese Kriterium kollidiert häufiger mit der Verwendung eines einheitlichen Raums.

Auch Klassen in Kursräume verplanen:
Dies sollte man erst zulassen, wenn vorher die Verteilung der Oberstufenkurse auf die Kursräume durchgeführt wurde.
Suche nach Verbesserungen Nach Ausführung der Schritte der automatischen Raumvergabe bleiben manchmal einige Stunden übrig, denen kein Raum zugewiesen werden konnte. Der Hauptgrund liegt meist darin, dass keine genügend großen Räume oder keine passenden einheitlichen Räume für Doppelstunden gefunden werden konnten.

Im Rahmen der Suche nach Verbesserungen wird eine Lösung dieser Probleme versucht. Geprüft wird, ob Nicht-Stammraumbelegungen (d. h. eine Klasse belegt den eigenen Stammraum nicht) so abgeändert werden können, dass einheitliche Räume für Doppelstunden verfügbar werden.

In einer zweiten Verbesserungsroutine wird getestet, ob Lehrkräfte unnötigerweise in Folgestunden ein Klassenzimmer wechseln.

Beispiel: Einem Unterricht im Klassenstammraum folgt eine Intensivierungsstunde mit der Klasse in einem anderen Raum.

Weitere Funktionen

Lösung von Raumbelegungsproblemen

Auf der Registerseite Raumprobleme lösen werden rechts für alle Unterrichtseinheiten diejenigen Stunden aufgelistet, denen kein Raum zugewiesen wurde.

Nachdem man rechts eine dieser Stunden angewählt hat, das Lösungsverfahren ausgewählt hat und den Schalter betätigt hat, werden im mittleren Teil Lösungsvorschläge gemacht:
Hier gab es für die Doppelstunde Di1/2 von keinen einheitlichen Raum. Der erste Vorschlag löst das Problem, in dem von E15 nach 207 verlegt wird; nun ist E15 für beide Stunden frei.

Nach Auswählen eines Vorschlag kann man ihn mit der Schaltfläche Ausführen.


Wenn das eine Lösungsverfahren keine Vorschläge liefert, sollte man das andere probieren.

Nachträgliche Fachraumvergabe

Auf dieser Registerseite werden alle Unterrichtseinheiten mit Fachraumbedarf aufgelistet, denen kein geeigneter Fachraum (oder gar kein Raum) zugewiesen wurde. Dies kann im Rahmen der Stundenplanerstellung durchaus bewusst akzeptiert worden sein, eventuell ergibt sich aber am Ende doch noch eine Lösung.

Mit der Schaltfläche Fachraumbelegung durchführen wird für alle Stunden, in denen noch ein Fachraum verfügbar ist, die Belegung durchgeführt.
Raumtests Nach Abschluss der Raumvergabe empfiehlt sich ein Test der Raumvergabe, um Mängel manuell zu beheben.

Es ist empfehlenswert, nicht alle Testkriterien gleichzeitig zu aktivieren, sondern der Reihe nach einzelne Tests herauszugreifen.

Wählt man einen oder mehrere Tests aus, so werden nach Betätigen der Schaltfläche Raumtest(s) durchführen die Beanstandungen in einem separaten Fenster eingeblendet.
Beheben der Raumprobleme Fehlende oder schlechte Raumvergaben können manuell ergänzt bzw. abgeändert werden.

Auf der Registerseite Manuelle Raumvergabe / Anzeigen können diejenigen Einheiten nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewählt werden, für welche man diesen Dialog aufrufen will.

Mit der Schaltfläche Raumverteilung zeigen lässt man sich die Raumverteilung der ausgewählten Einheiten in einem separaten Fenster einblenden.
Im hier gezeigten Beispiel der Informatikeinheiten der Mittelstufe empfiehlt sich allerndings eine Nachbearbeitung mit Hilfe einer Raumtabelle.
Räume für Sonderstunden

Auf der Registerseite Sprechstundenräume können auch anderen Sonderstunden in den Lehrerplänen gesammelt bestimmte Räume zugewiesen werden.

Mit einem Doppelklick auf die Lehrerauswahl öffnet sich das entsprechende Auswahlfenster, in dem mehrere Lehrkräfte ausgewählt werden können.

Mit einem Doppelklick auf die Raumauswahl kann man einen Raum auswählen, der für die Belegung vorgesehen wird.

Bevor einer der Schalter Belegen oder Löschen betätigt wird, muss zunächst auch die gewünschte Sonderstunde gewählt werden.
Lehrerraumprinzip Diese Registerseite stellt Hilfen zur Umsetzung des Lehrerraumprinzips zu Verfügung. Als Voraussetzung müssen in der Lehrergrunddaten den Lehrkräften ein fester Raum bzw. eine Raumgruppe zugeordnet werden.

Ist die Raumvergabe bereits anderweitig erfolgt, so müssen vor der Raumvergabe die bisherigen Raumbelegungen gelöscht werden.

Wichtig ist hier auch die sorgfältige Auswahl der beteiligten Klassen und Lehrkräfte.